Für die Konstruktion von Innentüren gibt es tausende Variationsmöglichkeiten. Ein wichtiger Einflussfaktor ist die Funktion: Türen, die z.B. Schallschutz bieten sollen, sind speziell dafür konstruiert. Das gleiche gilt für Funktionen wie Einbruchhemmung, Klimastabilität und Widerstandsfähigkeit gegen Feuchteeinwirkung etc. Der andere wichtige Einflussfaktor heißt Design: Je nachdem, wie groß eine Tür ist, welche Materialien verwendet werden und wie sie aussehen soll, unterscheiden sich die Bauweisen.
Band: Türbänder sind die Scharniere (oder Angeln) der Tür. Sie stellen die drehbare mechanische Verbindung vom Türblatt zur Zarge her und tragen und führen das Türblatt.
Türblatt: Mit Türblatt oder Türflügel wird der bewegliche Teil einer Tür bezeichnet.
Türdrücker: Ein Türdrücker (auch Türgriff, Türklinke, Türschnalle, schweiz. Türfalle) ist ein Griff zum manuellen Öffnen und Schließen einer Tür.
Rosette: Eine Türrosette ist eine Abdeckplatte über dem Türschloss in kleiner Ausführung. Größere Ausführungen werden als Türschild bezeichnet.
Kurze Erklärung zur Tür "Wir erklären die Tür"
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Bei Innentüren unterscheidet man gefälzte von ungefälzten Türen. Gemeint ist damit die Art der Kantengeometrie: Gefälzte, d.h. Türblätter mit einer L-förmigen Kante, sind im deutschsprachigen Raum die am weitesten verbreitete Konstruktion. Bei dieser Variante liegt das Türblatt nicht bündig im Rahmen, sondern es liegt leicht auf dem Rahmen auf. Der Fachmann spricht von aufliegendem Überschlag. Daneben gibt es stumpfe Türblätter, die traditionell im angloamerikanischen Raum zu finden sind. Bei ihnen ist die Türblattkante gerade, ohne Falz ausgeführt; Türblatt und Zarge liegen in einer Ebene.
Gefälzte Türen haben den Vorteil, dass sie den Spalt zwischen Türzarge und Türblatt abdecken und bei geschlossener Tür kaum Licht durchlassen. Außerdem kann der Türfalz eine zusätzliche Türfalzdichtung aufnehmen, die bei Türen mit höheren Schallschutzanforderungen häufig zum Einsatz kommt.
Türelemente mit sehr hohen Schallschutzanforderungen weisen Türblätter mit Doppel- oder sogar Dreifachfalz auf.
Eine stumpfe Innentür hat eine gerade ausgeführte Türkante, d.h. die Türblattkante hat keinen Falz. Deshalb werden stumpfe auch ungefälzte Türen genannt.
Das Türblatt liegt nicht auf dem Rahmen auf. Stumpfe Innentüren sind vor allem wegen ihres Designs beliebt. Die flächenbündige Ausführung wirkt geradlinig und klar - eine Optik, die durch verdeckt liegende Bänder noch unterstrichen wird. Alternativen sind gefälzte Türblätter.
Funktionstüren ist der Sammelbegriff für die Spezialisten unter den Türen. Sie kommen zum Einsatz, wo Standard-Türen nicht ausreichen. Mittellage, Türblatt, Zarge, Beschläge, Dichtungen und Oberflächenmaterial sind für ganz bestimmte Zwecke ausgelegt. Man unterscheidet im Wesentlichen Schallschutztüren, Einbruchschutztüren, Feuerschutzabschlüsse, Rauchschutztüren, Feuchtraumtüren und Nassraumtüren. An bestimmten Stellen ist der Einbau von Funktionstüren baurechtlich vorgeschrieben. Die Eigenschaften (Prüfwerte) von Funktionstüren werden von beauftragten Instituten getestet und mit Prüfzeugnissen (z.B. über Schalldämmwerte, Klimakategorie, Einbruchschutzklasse etc.) bestätigt. Die Eigenschaften von Brand- und Rauchschutztüren müssen darüber hinaus mit einer so genannten allgemeinen bauaufsichtlichen Zulassung bestätigt werden, bevor die Türen in den Verkehr gebracht werden dürfen. In Deutschland wird diese Zulassung vom Institut für Bautechnik (DIBt) in Berlin auf Antrag des Türherstellers oder -anbieters erteilt. Brand- und Rauchschutztüren müssen mit einer Plakette sichtbar als solche gekennzeichnet sein.
Lärm ist nicht nur unangenehm, er bedeutet Stress und kann sogar krank machen. Deshalb ist Schallschutz wichtig. Egal, wie laut es draußen ist, Schallschutz bringt die Ruhe, die der Mensch braucht - zum Wohlfühlen, zum Schlafen, zum Leben.
Eine Schallschutztür kann zwei Funktionen erfüllen: Sie kann den Lärm dort halten wo er entsteht, zum Beispiel in gewerblichen Maschinenräumen; oder sie kann den Lärm draußen halten - das Ziel im Wohnungsbau lautet zum Beispiel, Menschen in ihrer Wohnung vor Lärm zu schützen. Bauordnungsrechtliche Vorgaben für Schallschutztüren regelt DIN 4109. Sie bestimmt einzuhaltende Schalldämmwerte, die zum Beispiel für Türen in Mehrfamilienhäusern, Hotels, Schulen und Krankenhäusern unterschiedlich sind.
Bei der Konstruktion von Schallschutztüren sind zwei technische Faktoren entscheidend: Masse und Biegeweichheit. Je höher Masse und Biegsamkeit einer Tür sind, desto besser ist ihre schalldämmende Wirkung. Schallschutztüren werden daher oft in Sandwichbauweise ausgeführt, d.h. sie bestehen aus mehreren Schichten. Die einzelnen Schichten sind nur punktweise miteinander verbunden, um Biegeweichheit zu gewährleisten.
Da ein einlagiger Aufbau Schalldämmwerte von kaum mehr als 25 bis 35 Dezibel erreicht, sind Türblätter, die höhere Schalldämmwerte erzielen sollen, zwei- oder mehrlagig aufgebaut. Physikalisch gesehen wird das so genannte Feder-Masse-System genutzt: Zwischen zwei Schalen mit jeweils möglichst großer Masse liegt eine Füllung, die als Feder dient, zum Beispiel Mineralwolle. Dieser zweischalige Aufbau absorbiert Schallwellen deutlich stärker als der einschalige. Schalldämmwerte zwischen 35 und 45 Dezibel sind dadurch erreichbar.
Weil Schallwellen durch kleinste Öffnung dringen, ist die korrekte Abdichtung bei Schallschutztüren wichtig. Da Türen bewegliche Teile sind, stellen eine oder mehrere Dichtungen (Akustikdichtungen) sowie ggf. zusätzliche Falzdichtungen sicher, dass der Spalt (Fuge) zwischen Türblatt und Zarge bei geschlossener Tür wirklich dicht ist. Akustikdichtungen bestehen aus elastischen Materialien mit hohem Rückstellvermögen, wie der Fachmann sagt. Sie sind von dem zu unterscheiden, was der Laie bei normalen Innentüren Dichtungen nennt - bei ihnen handelt es sich lediglich um Dämpfungsprofile.
Die Abdichtung einer Tür zum Fußboden erfolgt über spezielle Fußbodendichtungen. Die geläufigste Konstruktion ist die automatisch absenkbare Dichtung oder Absenkdichtung - ein automatisch nach unten absenkbares Dichtungsprofil aus Gummi o.Ä. drückt auf den Fußboden oder eine spezielle Schiene. Weitere Systeme sind die Schwellendichtung (Dichtung an der Türunterkante dichtet an einer Türschwelle) und die Auflaufdichtung (Lamellendichtung an der Türunterkante dichtet mit Höckerschwelle aus Kunststoff oder Metall).
Für den Einsatz von Schallschutztüren gilt grundsätzlich: Wände, Decken und Fenster müssen in die Schallschutzüberlegungen mit einbezogen werden; der Schall unterscheidet nicht. Schallschutztüren sind immer nur ein Teil eines Gesamtkonzepts.
Stumpfe Türen mit hohen Schallschutzanforderungen verfügen zur Aufnahme zusätzlicher Türdichtungen über einen so genannten Leibungsfalz. Türblatt und Zarge liegen auch mit dem Falz noch in einer Ebene - im Gegensatz zur stumpfen Tür ist die Leibung (innere, seitliche Wandfläche der Türöffnung) allerdings gefälzt.
Ein Einbruch, ob in Haus oder Wohnung, ist für die Betroffenen ein Alptraum. Um vorzubeugen, gibt es einbruchhemmende Türen. Sie sichern einen verriegelten Raum zumindest für einen definierten Zeitraum vor unerlaubtem Eindringen. Die Statistik zeigt: Die allermeisten Einbrecher versuchen, über die Tür einzubrechen. Meistens handelt es sich um Gelegenheitstäter, die den Einbruchversuch abbrechen, wenn dieser nicht einfach und schnell gelingt. Sinn einer einbruchhemmenden Tür ist es deshalb, den Einbruch zu erschweren. Täter werden abgeschreckt, wenn sie merken, dass ein Einbruch unverhältnismäßig lange dauert, viel Lärm verursacht oder ohne weitere Hilfsmittel ganz scheitern könnte. Ziel ist es, dass der Täter den Einbruchversuch aufgibt.
Einbruchhemmende Türelemente, d.h. Zarge, Türblatt, Schloss und Beschläge, sind mit verstärkten Bauteilen (Beschlägen) ausgestattet. So ist das Schließblech (in den Widerstandsklassen RC 2 und RC 3) in der Regel als schweres Sicherheitsschließblech mit mehrfach verschraubter Stahlhalteplatte ausgeführt und das Schloss verstärkt sowie z.B. mit einem Doppelstulp und zusätzlichen Befestigungsschrauben ausgestattet. Einbruchhemmende Schlösser höherer Widerstandsklassen verfügen über weitere technische Raffinessen wie Panzerriegel und Mehrfachverriegelung. Profilzylinder mit Bohr- und Ziehschutz sowie geeignete Türdrücker (ggf. mit Zylinderabdeckung) gehören zwingend zu einer geprüften einbruchhemmenden Tür.
Die DIN EN 1627 unterscheidet aufsteigend sechs Widerstands-Klassen (resistance classes = RC 1 bis 6)
RC 1 >= 3 Minuten Gelegenheitstäter übt körperliche Gewalt aus und benutzt kein Werkzeug
RC 2 >= 3 Minuten Gelegenheitstäter benutzt zusätzlich einfaches Werkzeug
RC 3 >= 5 Minuten Gewohnt vorgehender Einbrecher benutzt zusätzlich einfache Hebelwerkzeuge
RC 4 >= 10 Minuten Erfahrener Einbrecher benutzt Hebelwerkzeug, Keile
RC 5 >= 15 Minuten Erfahrener Einbrecher benutzt zusätzlich Elektrowerkzeuge
RC 6 >= 20 Minuten Erfahrener Einbrecher benutzt zusätzlich leistungsstarke Elektrowerkzeuge
Wiederstandsklassen im Detail mit Werkzeugabbildungen
RC 1 N: Bauteile der Widerstandsklasse RC 1 N weisen einen Grundschutz gegen Aufbruchversuche mit körperlicher Gewalt wie Gegentreten, Gegenspringen, Schulterwurf, Hochschieben und Herausreißen auf (vorwiegend Vandalismus). Bauteile der Widerstandsklasse RC 1 N weisen nur einen geringen Schutz gegen den Einsatz von Hebelwerkzeugen auf.
RC 2 N/RC 2: Der Gelegenheitstäter versucht, zusätzlich mit einfachen Werkzeugen wie Schraubendreher, Zange und Keile, das Bauteil aufzubrechen. Das Bauteil muss dem mindestens 3 Minuten standhalten.
RC 3: Der Täter versucht zusätzlich mit einem zweiten Schraubendreher und einem Kuhfuß das Bauteil aufzubrechen. Es muss mindestens 5 Minuten standhalten.
RC4: Der erfahrene Täter setzt zusätzlich Sägewerkzeuge und Schlagwerkzeuge wie Schlagaxt, Stemmeisen, Hammer und Meißel sowie eine Akku-Bohrmaschine ein. Dem muss das Bauteil mindestens 10 Minuten standhalten.
RC 5: Der erfahrene Täter setzt zusätzlich Elektrowerkzeuge wie z. B. Bohrmaschine, Stich- oder Säbelsäge und Winkelschleifer ein. Mindestens 15 Minuten muss das Bauteil dem standhalten.
RC 6: Der erfahrene Täter setzt zusätzlich leistungsfähige Elektrowerkzeuge, wie z. B. Bohrmaschine, Stich- oder Säbelsäge und Winkelschleifer ein. Einem solchen Angriff muss das Bauteil mindestens 20 Minuten standhalten.
Die Widerstandsklassen RC 2 und RC 3 werden für Wohnungen und Häuser empfohlen. Die Klassen RC 4 bis RC 6 finden meist in gewerblich genutzten Gebäuden wie Banken Anwendung. Bei Haustüren mit Seitenteilen und/oder Oberlichtern sollte darauf geachtet werden, dass auch diese der Widerstandsklasse der Tür entsprechen.
Elektronische Bauteile wie Riegelkontakte oder Alarmgläser können den Einbruchschutz erhöhen, haben aber keinen Einfluss auf die Klassifizierung eines einbruchhemmenden Bauteils. Zu beachten ist: Eine einbruchhemmende Tür kann eine Vielzahl von Einbruchversuchen abwehren. Sie ist aber nur dann wirksam, wenn sie geschlossen und verriegelt (abgeschlossen) ist. Sie ist nur ein Teil eines Gesamtkonzepts und zwecklos, wenn zum Beispiel ein Fenster offen steht. Um Einbrüche wirksam zu verhindern, muss neben mechanischer und elektronischer Schutztechnik auch das menschliche Verhalten stimmen.
Was der Laie Brandschutztür nennt, heißt im Fachjargon Feuerschutzabschluss. Aufgabe eines Feuerschutzabschlusses ist es, ein Feuer aufzuhalten, d.h. seine Ausbreitung zumindest für eine bestimmte Zeit zu verhindern. Der Einbau von Feuerschutzabschlüssen ist an manchen Stellen in Gebäuden vorgeschrieben, auch für den privaten Bauherren (z.B. zwischen Wohnhaus und Garage). Wo, legt in Deutschland die jeweilige Landesbauordnung fest. Baurechtliche Vorgaben regelt die DIN 4102, (zukünftig die EN 16034) die für Türen folgende Feuerwiderstandsklassen
• T30 feuerhemmend
• T60 hoch-feuerhemmend
• T90 feuerbeständig
• T120 hoch-feuerbeständig
Die Zahl hinter dem T gibt an, für wie viele Minuten die Tür den Durchtritt des Feuers verhindert; sie muss sich nach dieser Zeit immer noch öffnen lassen (T30 = 30 Minuten). Welche Feuerwiderstandsklasse für eine Tür erforderlich ist, richtet sich nach der Gebäudenutzung und nach den Anforderungen an die Wand, in der sie eingebaut wird, und muss vom Planer festgelegt werden. Feuerschutzabschlüsse müssen nicht aus Stahl oder Aluminium, sondern können auch aus Holzwerkstoffen gefertigt sein; wenn gewünscht passend zu den anderen Innentüren. Auch Glasausschnitte mit Feuerschutzverglasungen sind möglich.
Feuerschutzabschlüsse müssen grundsätzlich drei Anforderungen erfüllen:
• Sie müssen selbstschließend sein (Tür muss von allein ins Schloss fallen) und sind deshalb mit einem Türschließer oder einem Federband ausgestattet.
• Ihre Funktionsfähigkeit muss zuverlässig über einen längeren Zeitraum gegeben sein (Bestandteil der Dauerfunktionsprüfung).
• Der Feuerschutzabschluss (Türblatt, Zarge, Beschläge, Schließmittel) muss als Komplettsystem von einem Hersteller geliefert werden.
• Zu beachten ist:
Feuerschutzabschlüsse dürfen niemals am Schließen gehindert werden. Wenn Gegenstände wie zum Beispiel Keile die Tür offen halten, ist jeder Brandschutz (und Versicherungsschutz) zunichte.
Abgrenzung von Feuerschutzabschlüssen zu Rauchschutztüren: Feuerschutzabschlüsse sind keine Rauchschutztüren. Sie verhindern nur für eine definierte Zeit den Durchtritt von Feuer, nicht von Rauch. Feuerschutzabschlüsse können aber zusätzlich zu ihrer originären Funktion als Rauchschutztüren ausgestattet werden.
Das Schwingtor (auch Kipptor) ist ein Garagentor mit Stahlrahmen, das durch eine Hebelarmkonstruktion beim Öffnen nach außen schwingt und unter die Garagendecke geschoben wird. Seitliche Hebelarme mit Ausgleichsfedern (Federpakete) aus Stahl gewährleisten ein relativ müheloses Hochschieben des Torflügels. Ist das Tor geschlossen, ist die Feder gespannt; wird es geöffnet, zieht die Feder sich zusammen.
Ältere Garagentore werden über eine einfache Spiralzugfeder betrieben. Zu schwache oder materialermüdete Federn bergen Risiken - sie können reißen und Menschen erheblich verletzen. Moderne Schwingtore verfügen über ein drei-, vier-, oder fünffaches Federpaket. Der Vorteil besteht darin, dass das Tor nicht abstürzt, wenn eine Feder reißen sollte. Ein durch die Feder geführtes Stahlseil, das in der Wand verdübelt oder am Metallrahmen verschraubt wird, erhöht die Sicherheit. Schwingtore müssen heute EU-Sicherheitsnormen erfüllen, d.h. sie müssen neben Federsystemen mit Fingerklemmschutz und sicheren Schienenführungen, die ein Entgleisen des Torblattes verhindern, ausgestattet sein.
Der Torflügel des Schwingtores besteht aus einem einflügeligen, verzinkten Stahlblechelement, das in der Regel gesickt ist, d.h. das Blech ist lamellenförmig geprägt und hat eine paneelartige Optik. Daneben gibt es Torflügel in Kassetten- und Fischgrätoptik und je nach Anbieter weitere Ausführungen. Schwingtore aus Stahlblech sind pulverbeschichtet. Neben Standardfarben wie verkehrsweiß, grau oder braun sind weitere RAL-Farben erhältlich.
Schwingtorblatt-Füllungen können aus Massivholz hergestellt werden. Meist wird Nordische Fichte oder Hemlock benutzt. Die Profilhölzer sind grundimprägniert und können farblich neutral für die individuelle Weiterverarbeitung oder bereits endbehandelt ausgeliefert werden.
Ein Schwingtor schwingt beim Öffnen und Schließen nach außen und braucht deshalb Platz. Vor der Garage muss ein Freiraum von mindestens einer halben Torblatthöhe sein. Kann dieser Abstand nicht eingehalten werden, zum Beispiel weil die Garage direkt an einer Straße liegt, sind Schwingtore verboten. Der Verkehrsfluss darf nicht beeinflusst oder gefährdet werden. Zu beachten ist: Gegenstände, die vor dem Schwingtor abgestellt werden (z.B. Fahrräder) können umgeworfen und beschädigt werden.
Schwingtore können mit einem Garagentorantrieb ausgestattet werden.
Den ausgereiftesten Stand der Tor-Technologie bietet das Sektionaltor. Es besteht aus rechteckigen Einzelelementen, so genannten Sektionen, die dem Sektionaltor seinen Namen geben. Die einzelnen Sektionen sind über einen Gelenkmechanismus miteinander verbunden. Dadurch benötigt das Sektionaltor, im Gegensatz zum Schwingtor, beim Öffnen keinen Schwenkbereich. Es fährt mithilfe eines Torsionsfederpaketes oder einer Zugfedertechnik (bei zu geringer Sturzhöhe) senkrecht nach oben und wird über Führungsschienen unter die Garagendecke geschoben. Das Gewicht des Tores wird im Gegensatz zum Schwingtor von einer oben liegenden Torsionsfeder (oder seitlichen Zugfedern) gehalten.
Sektionaltore haben Vorteile gegenüber Schwingtoren: Die Durchgangsbreite und -höhe der Garagenöffnung kann nahezu komplett genutzt werden; Sektionaltore sind deshalb ideal in Garagen für breitere und höhere PKWs.
Weil Sektionaltore keinen Schwenkbereich beim Öffnen und Schließen benötigen, ist der Platz vor der Garage voll nutzbar, zum Beispiel als Stellplatz für den Zweitwagen.
Sektionaltore werden in der Regel aus Stahlblech, Holz oder Aluminium gefertigt. Sektionaltore können einwandig oder doppelwandig hergestellt werden. Tore mit doppelten Wänden bieten aufgrund ihrer Füllung (ausgeschäumt mit FCKW-freiem Polyurethan) eine erhöhte Wärmedämmung. Doppelwandige Tore sind sinnvoll, wenn die Garage unmittelbar an das Haus angrenzt oder zum Beispiel als Werkstatt genutzt wird. Die oberste Sektion eines Sektionaltores kann zum Lüften kippbar gestaltet oder mit einem Fenster für Tageslicht versehen werden.
Sektionaltore müssen wie Schwingtore EU-Sicherheitsnormen erfüllen. Dafür sind sie mit Fingerklemmschutz, in einer Schiene geführten Laufrollen, einem seitlichen Eingreifschutz, Torsionsfedertechnik mit integrierter Federbruchsicherung und verdeckt innenliegender Seilführung zwischen Torblatt und Zarge ausgestattet.
Sektionaltore können manuell oder elektrisch betrieben werden. Manuell betriebene Tore benötigen einen Torgriff. Bei der Ausführung mit elektrischem Torantrieb kann das Tor auch ohne Torgriff (die optisch elegantere Lösung) per Funk bedient werden. Tore, die mit einem Antrieb ausgestattet sind, erhöhen die Sicherheit vor Diebstahl und Vandalismus, wenn eine mechanische Aufschiebesicherung vorhanden ist. Sektionaltore werden standardmäßig ohne Torgriff und Schloss ausgeliefert. Wird ein Sektionaltor ohne Torgriff und Schloss mit einem Antrieb ausgestattet und fehlt ein zweiter Zugang, ist eine Notentriegelung erforderlich.
Das Sektionaltor besteht aus rechteckigen Elementen, den so genannten Sektionen, die aus feuerverzinktem Stahlblech hergestellt werden. Die einzelnen Sektionen werden in einer Nut-und-Feder-Verbindung übereinander gesteckt und über einen Gelenkmechanismus miteinander verbunden. Die Form der Torglieder gewährleistet Fingerklemmschutz, d.h. es gibt weder zwischen den Sektionen noch an den Scharnieren Quetschstellen. Die Sektionen können in verschiedenen Oberflächen ausgeführt und mit Motiven versehen werden.
Sektionaltorprinzip in animierter Form